Radisson Blu Rostock. Zimmer 441 – ein Raum, der nichts will und gerade deshalb bleibt. Reduziert auf das Wesentliche: Luft, Licht, Klarheit. Kein Lärm. Kein Spiel. Kein Zwang. Das Frühstück? Still, echt, präsent. Frisch. Kein Plastik, kein Pomp. Kaffee, der ankommt. Personal, das sieht. Haltung statt Routine. Doch dann: 21. April 2025. Zwischen 08:30 und 09:30 Uhr – ein Bruch. Ein Hund im Frühstücksraum. Frei, ungebremst. Er schüttelt sich. Haare fliegen, Partikel schweben zwischen Tellern. Kein Halt. Kein Stopp. Keine Ansprache. Ich bin Allergiker. Das ist nicht Meinung, das ist Körper. Kontakt – Reaktion. Augen, Atem, Haut. Besonders jetzt: April, Mai – alles offen, alles empfindlich. Jeder Reiz ein Angriff. Kein Schutz. Keine Trennung. Keine Vorsicht. Die Verantwortung liegt nicht beim Tier. Sie liegt beim Haus. Beim System, das versagt hat. Offenheit ist keine Beliebigkeit. Toleranz endet, wo Gefährdung beginnt. Wer alle einlässt, muss auch alle schützen. Dieses Vorkommnis war kein Ausrutscher. Es war ein Zeichen. Und Zeichen wiegen. Schwer. Punktabzug – nicht aus Ärger. Aus Haltung. Was stark ist, bleibt. Was falsch war, wird benannt. Das Haus hat Größe. Doch wahre Größe zeigt sich nicht im Glanz – sondern im Umgang mit dem Fehler.